Mittwoch, 2. Juli 2025
Montag, 30. Juni 2025
Vorwort : Eine Herzensangelegenheit
Ich grüße Dich, geneigter Leser, geneigte Leserin, und alle, die gerne lesen!
Merhaba! Hoşgeldiniz!
Merhaba! Hoşgeldiniz!
Falls du dich wunderst, wo du gelandet bist und dich fühlst, als wärst du ausgesetzt auf den Bergen des Herzens – dann hast du nicht ganz unrecht.
Peterchens Maerchenfahrt ist der erste interkulturelle Schmöker seiner Art: für Kinder, junge Erwachsene und natürlich für alle Erwachsenen, die Märchenhaftes lieben und im Herzen noch Kind geblieben sind.
Ursprünglich habe ich dieses wundersame Werk für jugendliche Deutsch-Türken geschrieben, die ihre eigenen Märchen und Sagen über die Jahre vergessen haben – oder sie nie kennenlernen durften.
Gleichzeitig wollte ich neugierigen Deutschen die Schönheit und Eigenheit der türkischen Kultur, ihre Sagen und Märchen näherbringen, ohne dass sie sich fremd fühlen oder rätseln müssen, was sich hinter mancher Eigenheit (Eigenart) verbirgt.
Gleichzeitig wollte ich neugierigen Deutschen die Schönheit und Eigenheit der türkischen Kultur, ihre Sagen und Märchen näherbringen, ohne dass sie sich fremd fühlen oder rätseln müssen, was sich hinter mancher Eigenheit (Eigenart) verbirgt.
Schon bald merkte ich: Peterchens Maerchenfahrt eignet sich dafür ganz wunderbar.
Warum?
Weil du durch die Augen eines zwölfjährigen Jungen die fantastische Welt der türkischen Märchen entdeckst. Du bist den Figuren und ihren Abenteuern näher als beim bloßen Lesen der Originalmärchen. Denn wie du fühlt sich Peterchen zunächst fremd in dieser neuen Welt, staunt, fragt, zweifelt – und lernt. So bist du ihm ganz nah, wenn er auf wundersame Fabelwesen trifft und sich in der fremden Umgebung zurechtfinden muss. Durch seine Gedanken und Begegnungen bist du den fremden Wesen und der unbekannten Kultur näher, als es beim Lesen der Originalmärchen möglich wäre.
Weil du durch die Augen eines zwölfjährigen Jungen die fantastische Welt der türkischen Märchen entdeckst. Du bist den Figuren und ihren Abenteuern näher als beim bloßen Lesen der Originalmärchen. Denn wie du fühlt sich Peterchen zunächst fremd in dieser neuen Welt, staunt, fragt, zweifelt – und lernt. So bist du ihm ganz nah, wenn er auf wundersame Fabelwesen trifft und sich in der fremden Umgebung zurechtfinden muss. Durch seine Gedanken und Begegnungen bist du den fremden Wesen und der unbekannten Kultur näher, als es beim Lesen der Originalmärchen möglich wäre.
Peterchens Maerchenfahrt ist damit mehr als ein Märchenbuch: Es ist eine Einladung, das Abenteuer des Fremden zu wagen, Brücken zu schlagen und das Vertraute mit dem Unbekannten zu verbinden
Vielleicht entdeckst du dabei, dass das Fremde oft gar nicht so fremd ist, wie wir dachten – und wie sehr wir uns ähneln, unter all den verschiedenen, manchmal befremdlichen Gewändern. – denn:
lachen wir nicht alle lauthals, wenn man uns kitzelt?
bluten wir nicht alle rot, wenn man uns sticht?
fürchten wir uns nicht alle – vor Ungeheuern, der Dunkelheit oder Wölfen?
bluten wir nicht alle rot, wenn man uns sticht?
fürchten wir uns nicht alle – vor Ungeheuern, der Dunkelheit oder Wölfen?
Somit ist Peterchens Maerchenfahrt die Integrations-Lektüre für Deutsche: ein Aufruf zur Migration ins Gefilde der Maer – das Land der Märchen – oder einfach ein märchenhaftes Lesevergnügen, das das Fremde und das Vertraute zu einem neuen Ganzen verschmelzen lässt.
Vielleicht klingt das für dich nach großen Worten – aber für mich ist es eine Herzensangelegenheit.
Um ganz ehrlich zu sein: Ich habe dieses Buch auch für das Kind in mir geschrieben, dem nie Gutenachtgeschichten vorgelesen wurden. Ich wollte ihm – und nun auch dir – etwas Eigenes zum Lesen, Staunen und Frohjauchzen schenken.
Mein Wunsch ist es, die Lesefreude der Kinder – und vielleicht auch so mancher Lesemuffel – zu wecken und all jenen, die den Zauber der Sprache und Fantasie verloren glaubten, diesen Zauber neu zu entfachen. Ich lade dich ein, dich von der Magie der Worte tragen zu lassen und mit Genuss in diese märchenhafte Welt einzutauchen.
Ich wünsche mir, dass dich diese Reise genauso verzaubert wie mich.
Für mich ist Peterchen längst lebendig – und ich wünsche mir von Herzen, dass er auch für dich lebendig wird.
Deshalb ist Peterchens Maerchenfahrt für mich eine Herzensangelegenheit.
Wenn du magst, illustriere deine Lieblingsstellen und schicke sie mir – ich werde sie in einem bunten Fotoalbum sammeln.
Wer weiß, vielleicht finden einige deiner Illustrationen sogar den Weg in eine spätere Buchausgabe – natürlich nur, wenn du das möchtest und damit einverstanden bist.
Möge Peterchen für uns alle lebendig werden!
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Bevor du dich auf die Reise begibst, möchte ich allen Neugierigen noch kurz verraten, warum das Buch diesen besonderen Titel trägt…
Anmerkung zur Titelwahl
Der Titel Peterchens Maerchenfahrt ist eine bewusste, liebevolle Anlehnung an das bekannte Kinderbuch „Peterchens Mondfahrt". Die Geschichte, die du hier liest, steht jedoch in keinerlei inhaltlichem Zusammenhang mit dem Klassiker von Gerdt von Bassewitz. Sie ist ein eigenständiges Werk – getragen von neuen Ideen, fremden Welten und interkultureller Fantasie.
Warum also diese Anspielung?
Ich wollte deutschen Leserinnen und Lesern ein vertrautes Klangbild schenken – wie der Name einer Gutenachtgeschichte, die man aus der Kindheit kennt. Der Titel soll ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit wecken und dich dort abholen, wo du dich sicher fühlst – auf vertrautem Boden –, um dich dann, an der Hand nehmend, behutsam in ein anderes, fremdartiges Märchenreich zu führen: das türkische.
Ich spielte auch mit dem Gedanken, das Buch Peterchen im Märchenland oder Peterchen im türkischen Märchenreich zu nennen – als Anspielung auf „Alice im Wunderland", die berühmte Nonsense-Erzählung von Lewis Carroll, in der eine junge Heldin in eine fantastische, fremde Welt eintaucht. Denn wie Alice begegnet auch Peterchen hier wundersamen Wesen in einem fremden, unbekannten Reich und erlebt bizarre Abenteuer, die märchenhaft, seltsam und poetisch zugleich sind.
Doch mir gefiel der Gedanke, dass die „Märchenfahrt" schon im Titel beginnt – als leiser Aufbruch ins Neue, ausgelöst durch eine kleine Irritation, und doch getragen vom Vertrauten.
„Märchenfahrt" steht für Bewegung, Entwicklung, für das Unterwegssein zwischen Welten – geografisch, kulturell und in der Fantasie. Anders als das „Märchenland" oder „Märchenreich", das einen festen Ort beschreibt, lädt die „Märchenfahrt" dazu ein, sich auf ein Abenteuer einzulassen, das sich erst im Erleben entfaltet.
und sich gefragt:
Was ist eigentlich eine Märchenfahrt? Fährt man da in einem Zug, wohin geht die Reise, was passiert unterwegs?
All das ging mir bei der Wahl des Titels durch den Kopf – und auch, welche Wirkung schon allein die Nennung des Titels entfalten sollte.
Jetzt kennt ihr auch die Gedanken hinter dem Titel.
Freitag, 1. November 2019
Kapitel 1 : Peterchen und Ali
"Alle, die ihr Schwimmzeug nicht dabeihaben, setzen sich auf die Bank... Peter, das ist das dritte Mal. Du bekommst einen blauen Brief...", sagte der Lehrer, während er diejenigen notierte, die ihre Badesachen nicht mitgebracht hatten.
"Aber ich dachte, Schwimmen ist erst nächste Woche...", versuchte Peterchen, dem Lehrer den dritten Strich auszureden, doch dieser ging darauf nicht ein.
"Ich hab 'ne zweite Badehose mit, die kannste haben", flüsterte Ali Peterchen ins Ohr, doch dieser gab ihm einen Stups mit dem Ellenbogen in den Bauch und zog ihm eine Grimasse. Ali versetzte Peterchen einen leichten Stoß in die Rippen und warf ihm einen finsteren Blick zu.
"Du willst doch gar nicht schwimmen", zischte er ihn an.
"Denkst du, ich steig in ein verpisstes Becken rein?", grunzte Peterchen.
"Wer sagt denn, dass die da reinpissen?", fauchte Ali zurück.
"Ruhe, ihr zwei!", unterbrach der Lehrer ihr lautes Tuscheln. "Was ist so wichtig, dass es nicht für später Zeit hat?" Niemand antwortete. Peterchen und Ali duckten sich schuldbewusst.
"Peter, Ali? Könnt ihr das auch laut sagen, damit wir alle was davon haben?", sprach Herr Sturm die beiden an, dann wandte er sich Ali zu.
"Na, Ali? Was ist so wichtig? Sag es uns!"
"Ooch, nichts", druckste Ali und schielte rüber zu Peterchen.
"Dann seid auch still. Dir, Peter, schreib ich eine Verwarnung. Zuerst vergisst du deine Badesachen und dann störst du den Unterricht", sagte er und machte sich eine Notiz in seinem Ordner. Niemand wusste auf diese Worte etwas Rechtes zu sagen, und es entstand eine Stille, die Herr Sturm jedoch kurz entschlossen unterbrach, indem er sich an die Klasse wandte:
"Jetzt marsch! Alle ins Wasser!"
Die Schüler drängten sich an den Beckenrand und sprangen rein. Einige hechteten, einige plumpsten, und andere stiegen ängstlich über die Treppe ins Wasser. Doch dann wurden die Kinderstimmen laut. Sie quietschten vor Freude und alberten herum. Bis der Lehrer sie aus dem Wasser rief und die Pflichtstunde mit Bahnenschwimmen, Tauchen und Schmetterlingsübungen begann.
Peterchen sah sich den ganzen Tumult an und war froh, sich nicht abmühen zu müssen. Dann pfiff der Lehrer zum Umziehen, und kreischend rannten die Kinder unter die Dusche.
Seine Hosen hochziehend, tapste Peterchen in die Umkleidekabine und hörte Ali hinter sich herschreien: "Wartest du auf mich?"
Ali kam pitschnass hinterhergerannt und setzte sich neben Peterchen, der gerade dabei war, seine Socken anzuziehen. "Ach, ist das nicht erlabend, dieses kühle Nass!", sagte Ali und rubbelte mit dem Handtuch seinen Kopf.
"Was sagst du da?", rief ihm Michael zu, der auf einer Bank hinten seine Unterhose anzog.
"Du bist hier der Deutsche, sag du es mir", grinste Ali frech.
"Dann red du auch Deutsch", fuhr ihn Michael an und warf ihm sein nasses Handtuch zu, doch Ali fing es in der Luft auf.
"Das ist Deutsch, du intergalaktische homosexuelle Quitscheente!", schrie Ali und knallte ihm das nasse Handtuch auf den Rücken.
"Was sagst du da?!", brüllte Michael und packte das Handtuch, als Ali zum zweiten Schlag ausholte und ihn an sich heranzog. Sie blickten sich Auge in Auge.
"Das verstehst DU sowieso nicht", zischte Ali ihn an, drehte sich unvermittelt um und schrie:
"Heeeey! Peter! Wartest du nicht auf mich?!"
"Nicht, wenn du dich streitest, das muss ich mir nicht ansehen", brummte Peterchen und verließ die Umkleidekabine.
Ali ließ Michael los und lief an seinen Platz.
"Ja, du Feigling! Renn du nur weg, du kanackige Bockwurst!", brüllte Michael.
"Ja, laber du Palatschinkengesicht!", rief ihm Ali zu, während er in seine Adidashose schlüpfte. Er packte seinen Turnbeutel und rannte Peterchen hinterher.
"Hau ab, du Dosenfresser!", brüllte Michael dem sich entfernenden Ali nach.
Doch der hörte ihn nicht mehr und lief Peterchen hinterher:
"Heee! Warum wartest du denn nicht? Sonst wartest du doch auch auf mich!", schrie Ali und zog im Laufen sein T-Shirt an.
"Hab ich je NICHT auf dich gewartet!", versuchte er, Peterchen ein schlechtes Gewissen einzureden.
"Ich hab's eilig", erwiderte Peterchen schroff und ging weiter.
"Wieso denn?", erkundigte sich Ali, während er angerannt kam und sich an seine Seite stellte.
"Die Bücherei macht gleich zu und ich wollte noch was ausleihen."
Peterchen beschleunigte seine Schritte.
"Was denn?", wollte Ali wissen und versuchte, Schritt zu halten.
"Keine Ahnung. Ein Buch halt", meinte Peterchen patzig und trabte weiter.
"Ein Buch? --- Mann!", Ali zog den Turnbeutel hoch, der ihm von der Schulter gerutscht war.
"Ja, ein Buch. Jetzt tu nicht so verwundert. Was soll ich denn sonst in einer Bücherei ausleihen?", fuhr er ihn an.
"Da gibt’s ja auch was anderes als nur Bücher", beanstandete Ali.
"Aaach, echt?", sagte Peterchen spöttisch.
"Jaaah! Da gibt’s neuerdings auch so silberne Scheiben, die kannst du in so ein Gerät stecken, und dann kommt Musik raus! Und es gibt welche, die kannste sogar in deinen Computer stecken und dann Spiele spielen. Falls dir das entgangen ist!", belehrte ihn Ali mit wichtiger Miene.
"Muss ich glatt übersehen haben... und CDs und DVDs hab ich genug zu Hause. Und ich muss mir nicht jedes Mal ein neues Game ausleihen", erwiderte Peterchen schnippisch.
"Ja? Und Bücher hast du nicht?!", bemäkelte Ali und tippelte Peterchen hinterher, der dessen schnellen Gang nicht gewohnt war.
"Ja, ich hab aber nicht ALLES!", schnauzte ihn Peterchen an.
"Reicht dir nicht, was wir in der Schule lesen? Was liest du noch freiwillig?!", keifte Ali.
"Das ist nicht dasselbe", widersprach Peterchen.
"Lesen ist lesen."
"Ist es nicht!"
"Ist es doch!"
"Nein!"
"Doch!"
"Nein, ist es nicht!"
"Streber!"
"Piesepampel!"
"Bücherwurm!"
"Computerfreak!"
"Selber Freak!", schrie Ali und stürzte sich auf Peterchen. Der machte einen Satz und entkam dessen verärgerten Händen und rannte weg.
"Schartekenschlampe!!!"
rief Ali und lief ihm hinterher.
"Vollidiot!"
brüllte Peterchen zurück. Sie jagten sich im Slalom. Peterchen nur einen Griff
entfernt im Vorsprung.
"Blödes
Arschloch!" fauchte Ali hinter ihm herjagend, die Hand gestreckt.
"Bist
selber einer!" konterte Peterchen und fügte noch hinzu „Ein Arsch mit
Ohren noch dazu!“
"Jetzt reicht’s!"
schrie Ali, machte einen Satz und griff Peterchens Hemdspitze, packte
es fester, zerrte dran und brachte den Blondschopf zu stehen, griff sogleich nach dessen Kopf. Auch Peterchen packte den Kopf von
Ali. Sie klammerten einander. Sie rangen, jeder versuchte den
anderen auf den Boden zu werfen, aber es gelang keinem. Ali zog
Peter am Kopf kräftiger zu sich, umklammerte seinen
Hals mit seiner Armbeuge und drückte zu. Dem überrumpelten Jungen schien die Luft
auszubleiben, wehrlos bückte er sich unter Alis kräftigen Armen und
versuchte ihn wegzudrücken. Aber es gelang ihm nicht.
Er zappelte wie ein Hering in Alis Umklammerung und versuchte sich
aus davon loszureißen. Doch Ali drückte Peterchen noch mehr herunter. Peterchen bückte sich und
versuchte ihn in den Bauch zu boxen - vergeblich. Er steckte in seinem Schwitzkasten fest.
Doch dann schaffte er es, seine Hand in Alis Nierengegend zu schieben.
Seinem Widersacher
entfuhr ein lauter Schrei.
„Hey! - Hahahah!“
prustete Ali und löste seine Umklammerung. Er lachte.
„Du Idiot!“ rief er .
„Selber Idiot!“
konterte der Blondschopf, und piekste seinen Finger in Alis
Hüfte.
"Hihihihi! Lass
das!" schrie Ali, und schubste seinen Widersacher von sich.
"Und wenn nicht!"
"Dann kriegst du eine geschellert!"
Zu Alis Überraschung streckt Peter jäh die Hände aus und wedelt mit den Fingern in der Luft, als spiele er auf einem unsichtbaren Klavier.
„Kille kille!“
„Nein, nicht kitzeln!“, ruft Ali und zuckt nach hinten.
Peter macht einen Satz zu seinem Busenfreund und versucht, seinen Finger wieder in Alis Hüfte zu bohren, wo er besonders kitzlig ist; doch Ali schiebt seinen forschen Freund von sich. Peterchen gibt Ali einen leichten Schubs. Sie schubsen sich ein paar Mal gegenseitig und lachen.
„Du bist so doof!“
„Selber doof!“
Dann packt Ali den Kopf seines besten Freundes und wuschelt ihm die blonden Haare. Daraufhin gibt Peter ihm einen Stups mit dem Ellenbogen in den Bauch und zieht ihm eine bösgespielte Grimasse, wie er es immer tut, wenn sie sich nach einem Streit versöhnen. Als Gegenzug versetzt Ali ihm einen leichten Stoß in die Rippen und wirft ihm einen finsteren Blick zu.
Sie sind wieder Freunde.
„Idiot!“, ruft Peterchen mit einem breiten Grinsen.
„Selber!“, meint Ali und grinst zurück.
Sie schubsen sich einige Male gegenseitig und lachen.
Dann kämmte sich
Peterchen seine zerwuschelten Haare wieder mit dem Finger zurecht.
Ali stopfte sich das Hemd
in die Hose, zupfte noch etwas an seinen Haaren.
Noch ein letzter Blick auf das Spiegelbild in den Panoramafenstern – alles saß.
Dann schoben sie die schwere Glastür auf und traten ein.
Montag, 10. August 2015
Eine Herzensangelegenheit
Ich grüße Dich, geneigte Leserin, geneigter Leser und alle, die gerne lesen!
Merhaba! Hoşgeldiniz!
Falls du dich wunderst, wo du gelandet bist, und dich fühlst, als wärst du ausgesetzt auf den Bergen des Herzens – dann hast du nicht ganz unrecht.
Ursprünglich hatte ich dieses wundersame Werk für jugendliche Deutsch-Türken geschrieben, die ihre eigenen Märchen und Sagen vergessen haben oder erst gar nicht kennen;
mir war auch stets ein Anliegen, dem interessierten Deutschen die fremde Kultur und Eigenheiten der Türkei näher zu bringen, und ich merkte, dass Peterchens Maerchenfahrt sich dafür sehr gut eignet.
"Warum?" Denkst Du gerade, nun:
Durch die Augen eines 12 jährigen Jungen erlebst Du so dann die phantastische Welt der türkischen Märchen hautnah und kommst den Figuren und Erlebnissen, näher, als wenn Du die original Märchen selber eins-zu-eins lesen würdest.
Da der Blondschopf sich, genauso wie Du, den Geschöpfen gegenüber fremd fühlt und sich in der türkisch-fremden Umgebung neu orientieren muss und immer wieder seine eigenen deutsch-kindlichen Gedanken macht, bist Du bei ihm, wenn sich bizarre Dialoge mit den Fabelwesen entspinnen.
Somit ist Peterchens Maerchenfahrt DIE Integrations-Lektüre für DEUTSCHE: ein Aufruf zur MIGRATION ins GEFILDE der MAER
oder einfach ein märchenhaftes Lesevergnügen, welches das Fremde mit dem Vertrauten zu einem neuen Ganzen mischt.
Klingt nach Geschwafel für dich? Nun:
Um ganz ehrlich zu sein hab ich es dem Kind in mir selbst geschrieben, dem man nie Gutenachtgeschichten vorlas, damit er was Eigenes zum Identifizieren, Schmökern und Frohjauchzen hat.
Ich wünsch mir nur, das ich dich damit auch in eine Fremde Welt entführen, und mit Peterchens Erlebnissen bezaubern kann, wie es mich selbst in seinen Bann zieht.
Für mich gibt es Peterchen und ich wünsch mir so sehr, dass er auch für DICH LEBENDIG WIRD!
Deshalb ist Peterchens Maerchenfahrt für mich eine HERZENSANGELEGENHEIT!
Es würde mich freuen, wenn Dich die Lektüre inspirieren würde.
Deine Lieblingsstellen kannst du gerne illustrieren und mir schicken. Ich werde dafür ein Fotoalbum anlegen.
Möge Peterchen für uns alle lebendig werden!
Labels:
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schmökern
Standort:
Berlin, Deutschland
Samstag, 8. August 2015
Prolog : MEDDAH verstummt
Berühmt sind die MEDDAHs, für ihre Art des Geschichtenerzählens.
Sie erzählen nicht nur, nein, sie entführen dich mit ihrer Stimme in ein Reich, in der du verwundbar stark bist, in der Flöhe Schneider und Dromedare Marketender sind und du sieben tage wandern musst, um nur die Länge eines Gerstenkornes hinter dich zu bringen. Deshalb wollte ich auch immer ein MEDDAH werden, um die Leute zu bezaubern mit den Märchen; den Märchen, die ich gerne als Kind hörte, aus dem Munde meines Vaters. Auch er entführte mich in so einige Abenteuer mit Riesen, Drachen und sprechendem Allerlei.
So als Erwachsener versuche ich mich an die Märchen zu erinnern, doch es gelingt mir nicht. Nicht dass ich mich nicht an die Handlungen erinnere, nein, mir fehlt die Sprache, der Klang der Stimme, der dieses Reich wieder zum Leben erweckt...
Nachts, wenn ich nicht schlafen kann und der Wind durchs Gesims rauscht, die Vorhänge zum Flattern bringt und anfängt, mir ins Ohr zu wispern, ist es mir, als wolle er mir die Märchen meiner Kindheit erzählen.
Und ich höre ihn raunen:
Es war einmal, es war keinmal,
in einer früheren Zeit, als das Sieb im Stroh war,
als Esel Wesire und Kamele Barbiere waren,
als es mehr Menschen als Hirse gab, und es Sünde war „mehr“ zu sagen, ging ich drei Monde und sieben tagelang, immer weiter, über Flüsse, über Hügel, ohne Halt, und als ich mich umdrehte, sah ich, dass nicht mal die Länge einer Gerste hinter mich gelegt hatte...
da lebte in der damaligen Zeit ein Padischah. Der befahl seine drei Söhne zu sich ans Krankenbett, um ihnen zu verkünden, dass sie sich auf die Suche nach dem Jungbrunnen machen sollten, nach jenem Jungbrunnen, in dessen Tiefen sich der Trunk der Jugend befand. Und diesen Trunk sollen sie zu ihm bringen, damit er wieder genese. Doch sie sollen sich dort vor eins in acht nehmen, und zwar vor Ejderha, und er erzählt seinen Söhnen, das Geheimnis von Ejderha:
"Höret meine Söhne..." beginnt der Padischah, " neigt euer Ohr zu mir, damit ihr besser höret, denn mein Atem ist schwach, höret gut zu, damit ihr es wisset. Ejderha ist der Hüter des Elexiers, der Wächter des Jungbrunnens. Hütet Euch vor ihm. Hütet euch vor seiner List und seiner Kraft. Hütet euch vor seinen sieben Köpfen. Denn Ejderha ist ein Drache, ein Drache mit sieben Köpfen. Mit allen Köpfen greift er euch an; wenn ihr sie wegschlägt wachsen sie nach; schlägt ihr nur zwei ab, so wachsen zwei, schlägt ihr alle ab, so wachen alle nach; alle deine Angriffe bleiben bei ihm fruchtlos. Meine Söhne, ich sage euch jetzt, wie ihr ihn erlegen könnt, hört zu, ich habe kein Atem mehr, hört gut zu, und merkt es euch, nur eines kann ihn vernichten, und zwar..."
Da verstummt der Wind; ich spitze meine Ohren: Nichts. Kein Flüstern mehr; ich verschliesse meine Augen: meine Lider drücken mir eine Träne heraus; ich neige meinen Kopf und versuche mich an das Märchen zu erinnern. Doch es ist nicht mehr gegenwärtig. Stattdessen taucht vor mir schemenhaft der Schatten eines Kirschbaumes und ich sehe, dass der Baum keine Kirschen trägt, sondern Datteln. Was ist das für ein sonderbarer Baum, frage ich mich und schon entsteigt aus dem Dattel ein Mistkäfer und ich traue meinen Augen nicht. Ich sehe genauer hin. Ja es ist ein Mistkäfer und sogar eine Mistkäferfrau. Da kommt der Abenwind auf, packt die Mistkäferfrau und trägt sie hinunter zum Tal.
Ich höre ihn Flüstern. "Es war einmal, es war keinmal eine Mistkäferfrau..." und schon lässt der Wind das Ungeziefer auf der Weide fallen.
Ich spüre den Wind an meinen Wangen. Verwundert öffne ich meine Augen und siehe da, ich liege unter dem Kirschbaum, alle Viere von mir gestreckt. Ich versuche aufzustehen, doch ich kann nicht. Auf allen Vieren krieche ich am Boden, bis ich nicht mehr krieche, sondern geschickt laufe, und immer leichter fällt es mir zu laufen, behende geschwind, jage ich durch die Weide, geschmeidig, wie eine Katze überbrücke ich Hürden, springe, hüpfe, über Stock und Stein, über Fluss und Wiese.
Der Abenwind kommt wieder auf, streicht über mein Fell und wispert in mein Ohr: "Es war einmal, es war keinmal eine Mistkäferfrau. Sie machte sich auf die Suche nach einem Ehemann und traf eine Katze ..."
und schon sehe ich die Miskäferfrau auf mich zukommen und verwundert rufe ich ihr entgegen: „Hey Mistkäfer, wo kommt du her? Wo gehest Du hin!?“
Beleidigt erwidert sie: „Ich heiße nicht Mistkäfer!“
So frage ich: „Oh, wie heißt Du dann?“
„Kokonierte Kokonella,
bornierte Bonbonella, wohin gehest Du Korallen Perle, hättest du mich fragen müssen.“
„Oh, entschuldiget, unser einer vermochte es nicht zu wissen. Kokonierte Kokonella,
bornierte Bonbonella, wohin gehest Du Korallen Perle?“
„Ich suche mir ein Ehemännchen.“
„Heirate mich!“
„Dein Schwanz ist lang, du würdest mich schlagen.“
„Na dann, viel Glück auf Deinem Weg und hab’ eine gute Reise.“ sagt’ die Katz’...
und wie das Märchen weitergeht. Ich weiss nicht mehr. Auch diese ist verblasst.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich es liebte den Märchen zuzuhören: Die ewigen Wiederholungen, die wundersame Stimme, der Klang der Stimme, ein Klang, der mich einfing und weiter trug, tiefer in das Land hinein. Die Sätze so karg, die Sätze so unerwartet. alles was geschah war so unmöglich.
Jetzt als Erwachsener kommen sie mir teilweise so brachial vor, ja sogar brutal. Wenn ich die Sätze in meinen Kindertagen hörte, hatten sie nicht den geringsten Anschein von einer Zermaterung und Peinigung. Ich hörte einfach zu und stelle mir nichts Schlimmes dabei vor, wenn ich meinen Vater sagen hörte: "Der Padischah nahm die Augen des Sohnes mit seinen eigenen Händen heraus, steckte sie in die Tasche und befahl danach: 'Los, wirft ihn in einen Brunnen!'."
Das geschah einfach. Es wurde gesagt und damit hatte es sich. So war das Märchen. Es geschah. Es war schön. Schön, so wie es war: Bunt, grell, brutal.
Doch jetzt geht dies mir ins Blut. Vielleicht habe ich in der Zwischenzeit zu viele Horrorfilme gesehen, bei denen die ausgestochenen Augen im Gesicht eine tiefgefurchte, runzlige Mulde hinterliess. Verschrumpelt, blutig, verkrustet. Das eigesackt, abgemergelte Gesicht frass sich in mein Gehirn ein. Mit diesen blutig ausgehölten Augen, lag er nun gefesselt, tief in einem ausgetrockneten Brunnen und hatte nicht die Kraft nach Hilfe zu rufen. Tage verstrichen, er hungerte, Tage vergingen, er dürstete... Wäre sein Hund nicht oben, der Treue, der um das Leben seines Herrchen bang und Fremde zum Brunnen führte, wäre er unten sicherlich verhungert.
Nachts liege ich da und frage mich, wie ich solche Märchen mir nur anhören konnte...
Ich ahne, wieso ich kein Meddah geworden bin. Denn je älter ich wurde, um so weniger gefielen mir die Märchen. Ich fing sogar an, sie zu hassen. Ich fand sie fürchterlich. Aus diesem Grund, vertrieb ich sie auch aus meinen Träumen; zum Schutze nahm ich mir einen stierköpfigen Hühnen, der sie jagte, und geflügelte Löwen bewachten das Tor zu meinem Traum; und jeden, der eintrat, berührte ein Schimmel mit seinem leuchtendem Horn an seiner Stirne.
Nein, nie wieder würde eine Prinzessein das Eingeweihde eines Pferdes entnehmen, und mit dessen Darm, das Tal um den Berg abstecken, um sich hernach in das ausgehöhlte Tier zu begeben, um dort Zwillinge zu gebären, einen Sohn und eine Tochter. Der ganze Schutzzauber des Darms würde doch nicht helfen; denn der Riese, von dem sie flüchteten, würde sie auffinden und Mutter, Kind und Pferdeleiche auffressen, samt dem Darm.
Nein, nie wieder würde ich ihnen in mein Traum Einlass gewähren.
Aber mich bangt es auch vor dem Mann, mit dem Unterleib eines Pferdes; auch dieser Kleinwüchsige behagt mir nicht mit seinen verschrumpelten Gesicht und der Nase, im Ausmasse einer grossgewachsenen Kartoffel. Nein, ich fühle mich nicht wohl in ihrer Gesellschaft, in der Gesellschafft der Wesen, die seit der Vertreibung hier umherwandeln.
Es war ein falscher Entschluss, die Aufgabe meine Traumpforte von einem geflügelten Löwen bewachen zu lassen. Unser Geschmack scheint nicht derselbe zu sein. All die Wesen, die er einlässt, machen mich frösteln, sie berühren mein Herz nicht.
So muss ich mich selber auf die Suche machen, nach einem Reich, das mich mit seinen Tieren und Tälern bezaubert, und ziehe los, wandere über Stock und Stein, Feld und Wiese, drei Tage- und sieben Mondelang, immer weiter, über Hügel, über Täler, ohne Halt, und als ich mich umdrehe, sehe ich, dass ich nicht weiter gewandert bin, sondern nur den Weg zur Bücherei hinter mir liess, und ich trete ein, schau mich um, lass meine Augen gleiten über dicke, über dünne Buchrückwände und suche nach Büchern, die aus der Feder von Menschen stammen, die andere bazaubern wollten. So wie ich einst dies als ein Meddah tun wollte, bevor ich diesen Wunsch verlor, durch die Zeit oder durch schlechte Märchen.
Und ich möchte mich bazaubern lassen, ergiesse mich über die Seiten, klebe mein Herz an die Zeilen. Doch sie schweigen. Weder haben sie den Klang, noch die Sprache. Nichts Wunderliches.
Der eine versucht eine Holzpuppe in Abentuer zu verwickeln; doch der ungehorsame Rotzlöffel ist nichts, ausser einer Belehrung für Kinder, die sehen sollen, was aus einem wird, wenn man nicht in die Schule geht und auf das Wort seiner Eltern hört. Die Puppe hat einen Holzkopf, ist auch ein Holzkopf; sie ist ein Esel, wird auch hernach ein Esel, und am Ende, wird aus ihr doch ein Junge, ein Mensch eben. Weil sie erkannt hat, was es bedeutet ein Mensch zu sein. Sie verwickelt sich in so viele Abenteuer, doch die Geschehenisse sind nichts als Metaphern. Nein, nein, belehr mich nicht. Bezaubere mich. Bezaubere mich mit einem Wunderland, in der Blumen sprechen, ein Land in der ich rückwärts gehen muss, um voranzukommen, ein Land in der Eier auf der Mauer tanzen und Löwen und Einhörner miteinander kämpfen. Das hat etwas Zauberhaftes. Aber wenn ich es mir genauer anschaue, dann sehe ich hier kein Märchen, der rein, um des Erzählens willen erzählt, nein, hier spüre ich den Geist des Erfinders und dies stösst mir auf. Der lebendige Kampf der beiden Wesen wird zum Bild, und ich sehe die Tiere als Wappen zweier Länder, die sich durch die Jahrhunderte bekämpfen und ich sehe grüne Hügel, Schlösser und Königreiche, ein Imperium, bei der die Sonne nicht unterget, da sie an der anderen Ecke wieder aufgeht, so gross ist es. Nein, auch dich will ich nicht hören, bitte schenke mir ein Märchen, das sich damit begnügt mich wandern zu lassen, über Stock und Stein, über Feld und Wiese, drei tage- und siebenmonde lang, immer geradeaus, über Hügel, über Täler, immer weiter, ohne halt, und wenn ich mich umdrehe, werde ich sehen, dass niemand mir diese Märchen erzählt, so muss ich wohl, diese Märchen selber erzählen. Und wenn ich anfange zu erzählen, so wird aus mir doch ein Meddah und mein Kindheitstraum würde dann wahr werden. Und ich würde dann Unglaubliches erzählen, so dass Erwachsene wieder zu Kindern würden und Kindern die Spucke an den Wangen herunterfliessen würde, da sie nicht mehr merkten, wo ihnen das Ohr und der Mund stünde...
Ich werde in mir Meddah finden, und er wird fabulieren; ich werde Meddah aus mir heraus, aus meinen Träumen heraus sprechen lassen.
Es brodelt in mir.
Ejderha, Jabberwocky und der Drache Kunibert reichen sich die Hände und reden zu mir mit der Stimme meiner siebenjährigen Nichte:
"Du schreibst Märchen, doch du hast keine Ahnung, wie ein Kind fühlt -- und was du das erzählst verstehe ich auch nicht", sagt sie
und bringt MEDDAH zum Schweigen.
Sie erzählen nicht nur, nein, sie entführen dich mit ihrer Stimme in ein Reich, in der du verwundbar stark bist, in der Flöhe Schneider und Dromedare Marketender sind und du sieben tage wandern musst, um nur die Länge eines Gerstenkornes hinter dich zu bringen. Deshalb wollte ich auch immer ein MEDDAH werden, um die Leute zu bezaubern mit den Märchen; den Märchen, die ich gerne als Kind hörte, aus dem Munde meines Vaters. Auch er entführte mich in so einige Abenteuer mit Riesen, Drachen und sprechendem Allerlei.
So als Erwachsener versuche ich mich an die Märchen zu erinnern, doch es gelingt mir nicht. Nicht dass ich mich nicht an die Handlungen erinnere, nein, mir fehlt die Sprache, der Klang der Stimme, der dieses Reich wieder zum Leben erweckt...
Nachts, wenn ich nicht schlafen kann und der Wind durchs Gesims rauscht, die Vorhänge zum Flattern bringt und anfängt, mir ins Ohr zu wispern, ist es mir, als wolle er mir die Märchen meiner Kindheit erzählen.
Und ich höre ihn raunen:
Es war einmal, es war keinmal,
in einer früheren Zeit, als das Sieb im Stroh war,
als Esel Wesire und Kamele Barbiere waren,
als es mehr Menschen als Hirse gab, und es Sünde war „mehr“ zu sagen, ging ich drei Monde und sieben tagelang, immer weiter, über Flüsse, über Hügel, ohne Halt, und als ich mich umdrehte, sah ich, dass nicht mal die Länge einer Gerste hinter mich gelegt hatte...
da lebte in der damaligen Zeit ein Padischah. Der befahl seine drei Söhne zu sich ans Krankenbett, um ihnen zu verkünden, dass sie sich auf die Suche nach dem Jungbrunnen machen sollten, nach jenem Jungbrunnen, in dessen Tiefen sich der Trunk der Jugend befand. Und diesen Trunk sollen sie zu ihm bringen, damit er wieder genese. Doch sie sollen sich dort vor eins in acht nehmen, und zwar vor Ejderha, und er erzählt seinen Söhnen, das Geheimnis von Ejderha:
"Höret meine Söhne..." beginnt der Padischah, " neigt euer Ohr zu mir, damit ihr besser höret, denn mein Atem ist schwach, höret gut zu, damit ihr es wisset. Ejderha ist der Hüter des Elexiers, der Wächter des Jungbrunnens. Hütet Euch vor ihm. Hütet euch vor seiner List und seiner Kraft. Hütet euch vor seinen sieben Köpfen. Denn Ejderha ist ein Drache, ein Drache mit sieben Köpfen. Mit allen Köpfen greift er euch an; wenn ihr sie wegschlägt wachsen sie nach; schlägt ihr nur zwei ab, so wachsen zwei, schlägt ihr alle ab, so wachen alle nach; alle deine Angriffe bleiben bei ihm fruchtlos. Meine Söhne, ich sage euch jetzt, wie ihr ihn erlegen könnt, hört zu, ich habe kein Atem mehr, hört gut zu, und merkt es euch, nur eines kann ihn vernichten, und zwar..."
Da verstummt der Wind; ich spitze meine Ohren: Nichts. Kein Flüstern mehr; ich verschliesse meine Augen: meine Lider drücken mir eine Träne heraus; ich neige meinen Kopf und versuche mich an das Märchen zu erinnern. Doch es ist nicht mehr gegenwärtig. Stattdessen taucht vor mir schemenhaft der Schatten eines Kirschbaumes und ich sehe, dass der Baum keine Kirschen trägt, sondern Datteln. Was ist das für ein sonderbarer Baum, frage ich mich und schon entsteigt aus dem Dattel ein Mistkäfer und ich traue meinen Augen nicht. Ich sehe genauer hin. Ja es ist ein Mistkäfer und sogar eine Mistkäferfrau. Da kommt der Abenwind auf, packt die Mistkäferfrau und trägt sie hinunter zum Tal.
Ich höre ihn Flüstern. "Es war einmal, es war keinmal eine Mistkäferfrau..." und schon lässt der Wind das Ungeziefer auf der Weide fallen.
Ich spüre den Wind an meinen Wangen. Verwundert öffne ich meine Augen und siehe da, ich liege unter dem Kirschbaum, alle Viere von mir gestreckt. Ich versuche aufzustehen, doch ich kann nicht. Auf allen Vieren krieche ich am Boden, bis ich nicht mehr krieche, sondern geschickt laufe, und immer leichter fällt es mir zu laufen, behende geschwind, jage ich durch die Weide, geschmeidig, wie eine Katze überbrücke ich Hürden, springe, hüpfe, über Stock und Stein, über Fluss und Wiese.
Der Abenwind kommt wieder auf, streicht über mein Fell und wispert in mein Ohr: "Es war einmal, es war keinmal eine Mistkäferfrau. Sie machte sich auf die Suche nach einem Ehemann und traf eine Katze ..."
und schon sehe ich die Miskäferfrau auf mich zukommen und verwundert rufe ich ihr entgegen: „Hey Mistkäfer, wo kommt du her? Wo gehest Du hin!?“
Beleidigt erwidert sie: „Ich heiße nicht Mistkäfer!“
So frage ich: „Oh, wie heißt Du dann?“
„Kokonierte Kokonella,
bornierte Bonbonella, wohin gehest Du Korallen Perle, hättest du mich fragen müssen.“
„Oh, entschuldiget, unser einer vermochte es nicht zu wissen. Kokonierte Kokonella,
bornierte Bonbonella, wohin gehest Du Korallen Perle?“
„Ich suche mir ein Ehemännchen.“
„Heirate mich!“
„Dein Schwanz ist lang, du würdest mich schlagen.“
„Na dann, viel Glück auf Deinem Weg und hab’ eine gute Reise.“ sagt’ die Katz’...
und wie das Märchen weitergeht. Ich weiss nicht mehr. Auch diese ist verblasst.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich es liebte den Märchen zuzuhören: Die ewigen Wiederholungen, die wundersame Stimme, der Klang der Stimme, ein Klang, der mich einfing und weiter trug, tiefer in das Land hinein. Die Sätze so karg, die Sätze so unerwartet. alles was geschah war so unmöglich.
Jetzt als Erwachsener kommen sie mir teilweise so brachial vor, ja sogar brutal. Wenn ich die Sätze in meinen Kindertagen hörte, hatten sie nicht den geringsten Anschein von einer Zermaterung und Peinigung. Ich hörte einfach zu und stelle mir nichts Schlimmes dabei vor, wenn ich meinen Vater sagen hörte: "Der Padischah nahm die Augen des Sohnes mit seinen eigenen Händen heraus, steckte sie in die Tasche und befahl danach: 'Los, wirft ihn in einen Brunnen!'."
Das geschah einfach. Es wurde gesagt und damit hatte es sich. So war das Märchen. Es geschah. Es war schön. Schön, so wie es war: Bunt, grell, brutal.
Doch jetzt geht dies mir ins Blut. Vielleicht habe ich in der Zwischenzeit zu viele Horrorfilme gesehen, bei denen die ausgestochenen Augen im Gesicht eine tiefgefurchte, runzlige Mulde hinterliess. Verschrumpelt, blutig, verkrustet. Das eigesackt, abgemergelte Gesicht frass sich in mein Gehirn ein. Mit diesen blutig ausgehölten Augen, lag er nun gefesselt, tief in einem ausgetrockneten Brunnen und hatte nicht die Kraft nach Hilfe zu rufen. Tage verstrichen, er hungerte, Tage vergingen, er dürstete... Wäre sein Hund nicht oben, der Treue, der um das Leben seines Herrchen bang und Fremde zum Brunnen führte, wäre er unten sicherlich verhungert.
Nachts liege ich da und frage mich, wie ich solche Märchen mir nur anhören konnte...
Ich ahne, wieso ich kein Meddah geworden bin. Denn je älter ich wurde, um so weniger gefielen mir die Märchen. Ich fing sogar an, sie zu hassen. Ich fand sie fürchterlich. Aus diesem Grund, vertrieb ich sie auch aus meinen Träumen; zum Schutze nahm ich mir einen stierköpfigen Hühnen, der sie jagte, und geflügelte Löwen bewachten das Tor zu meinem Traum; und jeden, der eintrat, berührte ein Schimmel mit seinem leuchtendem Horn an seiner Stirne.
Nein, nie wieder würde eine Prinzessein das Eingeweihde eines Pferdes entnehmen, und mit dessen Darm, das Tal um den Berg abstecken, um sich hernach in das ausgehöhlte Tier zu begeben, um dort Zwillinge zu gebären, einen Sohn und eine Tochter. Der ganze Schutzzauber des Darms würde doch nicht helfen; denn der Riese, von dem sie flüchteten, würde sie auffinden und Mutter, Kind und Pferdeleiche auffressen, samt dem Darm.
Nein, nie wieder würde ich ihnen in mein Traum Einlass gewähren.
Aber mich bangt es auch vor dem Mann, mit dem Unterleib eines Pferdes; auch dieser Kleinwüchsige behagt mir nicht mit seinen verschrumpelten Gesicht und der Nase, im Ausmasse einer grossgewachsenen Kartoffel. Nein, ich fühle mich nicht wohl in ihrer Gesellschaft, in der Gesellschafft der Wesen, die seit der Vertreibung hier umherwandeln.
Es war ein falscher Entschluss, die Aufgabe meine Traumpforte von einem geflügelten Löwen bewachen zu lassen. Unser Geschmack scheint nicht derselbe zu sein. All die Wesen, die er einlässt, machen mich frösteln, sie berühren mein Herz nicht.
So muss ich mich selber auf die Suche machen, nach einem Reich, das mich mit seinen Tieren und Tälern bezaubert, und ziehe los, wandere über Stock und Stein, Feld und Wiese, drei Tage- und sieben Mondelang, immer weiter, über Hügel, über Täler, ohne Halt, und als ich mich umdrehe, sehe ich, dass ich nicht weiter gewandert bin, sondern nur den Weg zur Bücherei hinter mir liess, und ich trete ein, schau mich um, lass meine Augen gleiten über dicke, über dünne Buchrückwände und suche nach Büchern, die aus der Feder von Menschen stammen, die andere bazaubern wollten. So wie ich einst dies als ein Meddah tun wollte, bevor ich diesen Wunsch verlor, durch die Zeit oder durch schlechte Märchen.
Und ich möchte mich bazaubern lassen, ergiesse mich über die Seiten, klebe mein Herz an die Zeilen. Doch sie schweigen. Weder haben sie den Klang, noch die Sprache. Nichts Wunderliches.
Der eine versucht eine Holzpuppe in Abentuer zu verwickeln; doch der ungehorsame Rotzlöffel ist nichts, ausser einer Belehrung für Kinder, die sehen sollen, was aus einem wird, wenn man nicht in die Schule geht und auf das Wort seiner Eltern hört. Die Puppe hat einen Holzkopf, ist auch ein Holzkopf; sie ist ein Esel, wird auch hernach ein Esel, und am Ende, wird aus ihr doch ein Junge, ein Mensch eben. Weil sie erkannt hat, was es bedeutet ein Mensch zu sein. Sie verwickelt sich in so viele Abenteuer, doch die Geschehenisse sind nichts als Metaphern. Nein, nein, belehr mich nicht. Bezaubere mich. Bezaubere mich mit einem Wunderland, in der Blumen sprechen, ein Land in der ich rückwärts gehen muss, um voranzukommen, ein Land in der Eier auf der Mauer tanzen und Löwen und Einhörner miteinander kämpfen. Das hat etwas Zauberhaftes. Aber wenn ich es mir genauer anschaue, dann sehe ich hier kein Märchen, der rein, um des Erzählens willen erzählt, nein, hier spüre ich den Geist des Erfinders und dies stösst mir auf. Der lebendige Kampf der beiden Wesen wird zum Bild, und ich sehe die Tiere als Wappen zweier Länder, die sich durch die Jahrhunderte bekämpfen und ich sehe grüne Hügel, Schlösser und Königreiche, ein Imperium, bei der die Sonne nicht unterget, da sie an der anderen Ecke wieder aufgeht, so gross ist es. Nein, auch dich will ich nicht hören, bitte schenke mir ein Märchen, das sich damit begnügt mich wandern zu lassen, über Stock und Stein, über Feld und Wiese, drei tage- und siebenmonde lang, immer geradeaus, über Hügel, über Täler, immer weiter, ohne halt, und wenn ich mich umdrehe, werde ich sehen, dass niemand mir diese Märchen erzählt, so muss ich wohl, diese Märchen selber erzählen. Und wenn ich anfange zu erzählen, so wird aus mir doch ein Meddah und mein Kindheitstraum würde dann wahr werden. Und ich würde dann Unglaubliches erzählen, so dass Erwachsene wieder zu Kindern würden und Kindern die Spucke an den Wangen herunterfliessen würde, da sie nicht mehr merkten, wo ihnen das Ohr und der Mund stünde...
Ich werde in mir Meddah finden, und er wird fabulieren; ich werde Meddah aus mir heraus, aus meinen Träumen heraus sprechen lassen.
Es brodelt in mir.
Ejderha, Jabberwocky und der Drache Kunibert reichen sich die Hände und reden zu mir mit der Stimme meiner siebenjährigen Nichte:
"Du schreibst Märchen, doch du hast keine Ahnung, wie ein Kind fühlt -- und was du das erzählst verstehe ich auch nicht", sagt sie
und bringt MEDDAH zum Schweigen.
Dienstag, 19. Oktober 2010
Kapitel 1 _ Peterchen und Ali (Buch - experimentel)
"Alle die ihr Schwimmzeug nicht da haben, setzten sich auf die Bank... Peter, das ist das dritte Mal. Du bekommst einen blauen Brief...", sagte der Lehrer, während er diejenigen notierte, die ihre Badesachen nicht mitgebracht hatten.
"Aber, ich dachte Schwimmen ist erst nächste Woche..." versuchte Peterchen, dem Lehrer den dritten Strich auszureden, doch dieser ging darauf nicht ein.
"Ich hab 'ne zweite Badehose mit, die kannste haben", flüsterte Ali Peterchen ins Ohr, doch dieser gab ihm einen Stups mit dem Ellenbogen in den Bauch, und zog ihm eine Grimasse. Ali versetzte Peterchen einen leichten Stoss in die Rippen und warf ihm einen finsteren Blick.
"Du willst doch gar nicht Schwimmen", zischte er ihn an.
"Denkst du ich steig in ein verpissten Becken rein?" grunzte Peterchen.
"Wer sagt denn, das die da reinpissen", fauchte Ali zurück.
"Ruhe ihr zwei!", unterbrach der Lehrer ihr lautes Tuscheln. "Was ist so wichtig, dass es nicht für später Zeit hat." Niemand antwortete. Peterchen und Ali duckten sich schuldbewusst.
"Peter, Ali? Könnte ihr das auch laut sagen, damit wir alle was davon haben", sprach Herr Sturm die Beiden an, dann wandte er sich Ali zu.
"Na, Ali? Was ist so wichtig? Sag es uns!"
"Ooch, nichts", druckste Ali und schielte rüber zu Peterchen.
"Dann seit auch still. Dir Peter schreib ich eine Verwarnung. Zuerst vergisst du deine Badesachen und dann störst du den Unterricht", und machte sich eine Notiz in sein Ordner. Niemand wusste auf diese Worte etwas Rechtes zu sagen, und es entstand eine Stille, die Herr Sturm jedoch kurz entschlossen unterbrach, indem er sich an die Klasse wandte:
"Jetzt marsch! Alle ins Wasser!"
Die Schüler drängten sich an den Beckenrand und sprangen rein. Einige hechteten, einige plumpsten und andere stiegen ängstlich durch die Treppe ins Wasser. Doch dann wurden die Kinderstimmen laut. Sie quietschten vor Freude und alberten herum. Bis der Lehrer sie aus dem Wasser rief, und die Pflichtstunde mit Bahnenschwimmen, Tauchen und Schmetterlingsübungen begann.
Peterchen sah sich den ganzen Tumult an, und war froh, sich nicht abmühen zu müssen. Dann pfiff der Lehrer zum Umziehen, und kreischend rannten die Kinder unter die Dusche.
Seine Hosen hochziehend tapste Peterchen in die Umkleidekabine und hörte Ali hinter sich herschreien: "Heee, Moruk! Wartest du auf mich?"
Ali kam pitschnass hinterhergerannt und setzte sich neben Peterchen, der gerade dabei war seine Socken anzuziehen. "Ach, ist das nicht erlabend, dieses kühle Nass!" sagte Ali und rubbelte mit dem Handtuch seinen Kopf.
"Was laberst du da?" rief ihm Michael zu, der eine Bank hinten seine Unterhose anzog.
"Du bist hier der Deutsche, sag du es mir", grinste Ali frech.
"Dann red du auch Deutsch", fuhr in Michael an und warf ihm seinen nassen Handtuch zu, doch Ali fing es in der Luft auf.
"Das ist deutsch du homosexuelle Quitscheente eines intergalaktischen Auswurfes" schrie Ali und knallte ihm den nassen Handtuch auf den Rücken.
"Was sagst du da?!" brüllte Michael und packte das Handtuch, als Ali zum zweiten Schlag ausholte und zog ihn an sich heran. Sie blickten sich Auge in Auge.
"Das verstehst DU sowieso nicht", zischte ihn Ali an, und drehte sich unvermittelt um und schrie:
"Heeeey! Moruk! Wartest du nicht auf mich?!!"
"Nicht, wenn du dich streitest, das muss ich mir nicht ansehen", brummte Peterchen und verliess die Umkleidekabine.
Ali lies Michael los, und lief an seinen Platz.
"Ja, du Feigling! renn du nur weg, du kanackige Bockwurst du!" brüllte Michael.
"Ja, laber du Palatschinkengesicht!" rief ihm Ali zu, während er in seine Adidashose schlüpfte. Er packte seinen Turnbeutel, und rannte Peterchen hinterher.
"Hau ab du Dosenfresser" brüllte Michael dem sich entfernenden Ali.
Doch der hörte ihn nicht mehr und lief Peterchen hinterher, der ein Gutes Stück vorgelegt hatte:
"Heee! was wartest du denn nicht! Sonst wartest du doch auch auf mich!" schrie Ali und zog im Laufen sein T-Shirt an.
"Moruk, ward doch mal!"
"Ich hab's eilig“, erwiderte Peterchen und hastete weiter.
"Wieso denn?“
"Die Bücherei macht gleich zu und ich wollte noch was ausleihen“, sagte Peterchen, dem sich nähernden Ali und beschleunigte seine Schritte.
"Was denn?" wollte Ali wissen und versuchte Schritt zu halten.
„Keine Ahnung. Ein Buch halt“
"Ein Buch? --- Mann!!" Ali zog den Turnbeutel hoch, der ihm von der Schulter runtergerutscht war.
"Ja, ein Buch. Jetzt tue nicht so verwundert. Was soll ich denn sonst in einer Bücherei ausleihen? – Turnschuhe!!"
Ali verzog die Mine.
"Da gibt’s ja auch was anderes als Bücher!“
Peterchen guckte ihn schief an:
"Aaach, echt?"
"Jaaah! Da gibt's seid Neuestem auch diese runden, glänzenden Scheiben, die man in schwarze Kasten reinschieben, falls dir das entgangen ist!-"
"Muss ich glatt übersehen haben! -- Und CDs hab ich Zuhause genug!“
Peterchen beschleunigte seine Schritte und ließ seinen Freund hinter sich.
"Ja!? und Bücher haste nicht?!“ rief ihm Ali hinterher. „Diese blöden Staubfänger, die einen anöden!“
"Das tun sie NICHT!" schrie Peterchen.
"DAS TUN SIE DOCH!! - Und reicht dir nicht, was wir in der Schule lesen? -- Was liest du noch freei-willig!!?“
"Das ist nicht dasselbe!“ schrie Peterchen. Seine hellen Ohren glühten. Er beschleunigte seine Schritte
"Lesen ist lesen!“ zischte Ali und sah nicht, wie das Gesicht von seinem Freund sich verfinsterte.
Flinke Füße tippelten auf dem Asphalt. Es schien, als jage ein haselnussbrauner Typ, einem fleischrosa Jungen hinterher. Der Blondschopf hastete voran und Krauskopf versuchte, Schritt zu halten. Plötzlich blieb der Erstere stehen. Mit brodelnden Augen starrte er auf den Boden. Sein Jäger näherte sich an sein Ohr und säuselte:
„Lesen ist lesen.“
Peterchen runzelte die Stirn, sein Gesicht war rot angelaufen, er holte tief Luft und sagte betont:
"Nein! --Ist-es-nicht!"
Ali stellte sich vor Peterchens Nase und aus zusammengekniffenen Augen sah er den aufgewühlten Jungen an, dessen sonst blasse Backen rot glühten:
"Ist-es-doch!" sagte er in einem eindringlichen Ton und richtete sich in seiner vollen Größe auf.
"Nein, ist es nicht!" erwiderte Peterchen, wandt sich von Ali ab und schritt mit wehender Jacke davon.
"Du Ausgeburt einer Schartekenschlampe---!!!" fing Ali auf seine typische Art zu Fluchen an.
"Vollidiot!" rief ihm Peterchen hinein.
"Blödes Arschloch!"
"Bist selber einer!" konterte Peterchen und fügte noch hinzu „Ein Arsch mit Ohren noch dazu!“
"Jetzt reicht’s!" schrie Ali und stürzte sich auf Peterchen. Sie klammerten sich einander, rangen. Jeder versuchte den anderen, auf den Boden zu werfen. Aber es gelang keinem. Sie ließen voneinander. Atmeten schwer. Unvermittelt sprang Ali auf den blonden Jungen, nahm ihn in den Schwitzkasten, und drückte ihn runter. Der Überrumpelte bückte sich unter dessen kräftigen Armen und zappelte. Er versuchte sich aus dessen Umklammerung loszureißen, zerrte. Sie taumelten hin und her.
Da packt Ali Peterchen um die Taillie. Da zuckt Blondschopf auf und windet sich. Peterchen bückt sich, dreht sich, schlängelt unter den Händen von Ali. Griffe hier, Griffe da, Handgemenge. Peterchen windet sich. Peterchen befreit sich. Ali packt ihn erneut. Greift jäh an seine Nierengegend. Peterchen zuckt auf. Peterchen brüllt - brüllt - vor Lachen.
„Haaahahaha!“ prustet er und befreit sich aus Alis Umklammerung.
„Du Arsch!“ ruft er, kämmt sich die Haare mit dem Finger zurecht und grinst Ali an:
>grins<
☻
„Selber Arsch!“ kontert Ali, stopft sich das Hemd in die Hose und grinst zurück.
>breitgrins<
☺
#stopfhemd#
#haarzurecht#
Plötzlich streckt Ali jäh die Arme aus. Peterchen zuckt nach hinten:
„NEIN!“
„Kilekile!“ ruf Ali und wedelt mit den Fingern in der Luft herum.
„NEIN!“
Ali kommt pantherhaft geduckt zu ihm. Peterchen weicht zurück:
„Nein!“
#Kilekile!#
„Nein! nicht kitzeln!!“
#GRRR!#
Ali macht einen Satz zu dem Blondschopf und versucht seinen Finger, in dessen Nierengegend einzubohren, doch Peterchen schiebt den forchen Jungen von sich #schubs≧und #. Der Widersacher streckt seine Hand und wuschelt Peterchens blonde Haare #ぶzerwühlぶ#. Doch dieser gibt ihm einen Stups mit dem Ellenbogen in den Bauch #♫# # und scheidet ihm eine Grimasse. Als Gegenzug vesetzt Ali ihm einen freundschaftlichen Stoss #puff!#; in die Rippen und wirft ihm einen finsteren Blick: >grins<.
„Idiot!“ ruft Peterchen mit einem breiten Grinsen.
☺
„Selber!“, meint Ali und grinst zurück.
☻
Sie schubsen sich einige Male gegenseitig. Freundschaftlich verspielt. Sie lachen.
„hahaha!“
„hehehehe!“
Dann kämmt sich Peterchen die zerwuschelten Haare mit dem Finger zurecht.
>kämmkämmzurecht<
Ali steckte sich das Hemd in die Hose.
#stopfstopf!#;
„Sagst du’s mir jetzt, was du für ein Buch ausleihst“, fragte er.
#stopfzurecht#
>handdurchshaar<
„Na gut!“ meinte Peterchen und zur Versöhnung erzählte er von einem Buch, das Emil ihm empfohlen hatte. Er fand es ziemlich lustig und meinte, dass er so was Tolles nicht gelesen hätte, und er, Peterchen, müsse es unbedingt lesen. Außerdem hieß der Held genauso wie er: Peterchen. Ali wollte wissen, wer das Buch geschrieben hat, doch Peterchen zuckte die Achseln. Er wusste es nicht.
„Wieso das?“ fragte Ali.
„Es war so kompliziert. Gemi, Gümü? Klang wie Gemischtzeug.“
„Und wie willst du es finden?“
„Weiß ich nicht."
---
#groll# #grapsch!#
#mmmpft!# >pieks!<
Peterchen brüllte: "HAAAAAAh°!"
#Pofff#
„Du ARSCH!!“ schrie Ali (,weil Peterchen ihn gestoßen hatte).
„Selber Arsch!!“ konterte Peterchen (, weil Ali ihn gepieks hatte).
Ali drehte sich um und war dabei zu gehen. Peterchen legte die Hand auf dessen Schulter und hielt ihn zurück. „Ach komm schon“ beschwichtigte er. Ali schüttelte seine Hand weg.
„Und, warum sollte ich“, schmollte er.
„Weil du mein Freund bist?!“ Peterchen setzte einen Dackelblick auf und schob die Unterlippe vor.
>Dackelblick<
„Mmm-mmh“, druckste Ali.
„Weil da tolle Bücher sind?“
Ali blickte ihn schief an, als wolle er sagen: „Meinst du das überzeugt mich?“
Nach einem kurz eingetretenen Schweigen, sagte Peterchen plötzlich: „Du Ali!“ derart, dass Ali sich zu ihm umdrehte.
#wusch!#
„Du, da gibt es ein super neues Computer Game. Das musst du unbedingt spielen!“
Alis Augen strahlten plötzlich. Er starrte Peterchen neugierig an und wartete, dass er den Namen herausrückt, doch als dieser immer noch nicht antwortet:
„Ja, welches Spiel ist es denn?“
Peterchen schüttelt den Kopf.
„Na!?“
„Sag ich nicht“
„Ach komm!“
Er guckt Peterchen eindringlich an. Doch der bleibt beharrlich.
„Kommst du jetzt mit?“
Ali druckst etwas herum.
„Mmh—Na gut!“ meinte er schließlich und beide gingen in Richtung Bücherei.
So sehr Ali auf dem Weg dahin auch drängte, Peterchen weigerte sich zu sagen, welches Spiel es war. Ali musste schon selber suchen. Was er nicht wusste war, dass da kein neues Spiel stand. Peterchen wollte nur, das sein Kumpel mitkommt. Als die beiden bei der Bücherei ankamen, rannte Ali sogleich zu dem CD-Regal, wo die Spiele aufgereiht standen. Peterchen hingegen suchte erstmal den Bücherei-Computer auf und überlegte, wie der Autor hieß.
"Aber, ich dachte Schwimmen ist erst nächste Woche..." versuchte Peterchen, dem Lehrer den dritten Strich auszureden, doch dieser ging darauf nicht ein.
"Ich hab 'ne zweite Badehose mit, die kannste haben", flüsterte Ali Peterchen ins Ohr, doch dieser gab ihm einen Stups mit dem Ellenbogen in den Bauch, und zog ihm eine Grimasse. Ali versetzte Peterchen einen leichten Stoss in die Rippen und warf ihm einen finsteren Blick.
"Du willst doch gar nicht Schwimmen", zischte er ihn an.
"Denkst du ich steig in ein verpissten Becken rein?" grunzte Peterchen.
"Wer sagt denn, das die da reinpissen", fauchte Ali zurück.
"Ruhe ihr zwei!", unterbrach der Lehrer ihr lautes Tuscheln. "Was ist so wichtig, dass es nicht für später Zeit hat." Niemand antwortete. Peterchen und Ali duckten sich schuldbewusst.
"Peter, Ali? Könnte ihr das auch laut sagen, damit wir alle was davon haben", sprach Herr Sturm die Beiden an, dann wandte er sich Ali zu.
"Na, Ali? Was ist so wichtig? Sag es uns!"
"Ooch, nichts", druckste Ali und schielte rüber zu Peterchen.
"Dann seit auch still. Dir Peter schreib ich eine Verwarnung. Zuerst vergisst du deine Badesachen und dann störst du den Unterricht", und machte sich eine Notiz in sein Ordner. Niemand wusste auf diese Worte etwas Rechtes zu sagen, und es entstand eine Stille, die Herr Sturm jedoch kurz entschlossen unterbrach, indem er sich an die Klasse wandte:
"Jetzt marsch! Alle ins Wasser!"
Die Schüler drängten sich an den Beckenrand und sprangen rein. Einige hechteten, einige plumpsten und andere stiegen ängstlich durch die Treppe ins Wasser. Doch dann wurden die Kinderstimmen laut. Sie quietschten vor Freude und alberten herum. Bis der Lehrer sie aus dem Wasser rief, und die Pflichtstunde mit Bahnenschwimmen, Tauchen und Schmetterlingsübungen begann.
Peterchen sah sich den ganzen Tumult an, und war froh, sich nicht abmühen zu müssen. Dann pfiff der Lehrer zum Umziehen, und kreischend rannten die Kinder unter die Dusche.
Seine Hosen hochziehend tapste Peterchen in die Umkleidekabine und hörte Ali hinter sich herschreien: "Heee, Moruk! Wartest du auf mich?"
Ali kam pitschnass hinterhergerannt und setzte sich neben Peterchen, der gerade dabei war seine Socken anzuziehen. "Ach, ist das nicht erlabend, dieses kühle Nass!" sagte Ali und rubbelte mit dem Handtuch seinen Kopf.
"Was laberst du da?" rief ihm Michael zu, der eine Bank hinten seine Unterhose anzog.
"Du bist hier der Deutsche, sag du es mir", grinste Ali frech.
"Dann red du auch Deutsch", fuhr in Michael an und warf ihm seinen nassen Handtuch zu, doch Ali fing es in der Luft auf.
"Das ist deutsch du homosexuelle Quitscheente eines intergalaktischen Auswurfes" schrie Ali und knallte ihm den nassen Handtuch auf den Rücken.
"Was sagst du da?!" brüllte Michael und packte das Handtuch, als Ali zum zweiten Schlag ausholte und zog ihn an sich heran. Sie blickten sich Auge in Auge.
"Das verstehst DU sowieso nicht", zischte ihn Ali an, und drehte sich unvermittelt um und schrie:
"Heeeey! Moruk! Wartest du nicht auf mich?!!"
"Nicht, wenn du dich streitest, das muss ich mir nicht ansehen", brummte Peterchen und verliess die Umkleidekabine.
Ali lies Michael los, und lief an seinen Platz.
"Ja, du Feigling! renn du nur weg, du kanackige Bockwurst du!" brüllte Michael.
"Ja, laber du Palatschinkengesicht!" rief ihm Ali zu, während er in seine Adidashose schlüpfte. Er packte seinen Turnbeutel, und rannte Peterchen hinterher.
"Hau ab du Dosenfresser" brüllte Michael dem sich entfernenden Ali.
Doch der hörte ihn nicht mehr und lief Peterchen hinterher, der ein Gutes Stück vorgelegt hatte:
"Heee! was wartest du denn nicht! Sonst wartest du doch auch auf mich!" schrie Ali und zog im Laufen sein T-Shirt an.
"Moruk, ward doch mal!"
"Ich hab's eilig“, erwiderte Peterchen und hastete weiter.
"Wieso denn?“
"Die Bücherei macht gleich zu und ich wollte noch was ausleihen“, sagte Peterchen, dem sich nähernden Ali und beschleunigte seine Schritte.
"Was denn?" wollte Ali wissen und versuchte Schritt zu halten.
„Keine Ahnung. Ein Buch halt“
"Ein Buch? --- Mann!!" Ali zog den Turnbeutel hoch, der ihm von der Schulter runtergerutscht war.
"Ja, ein Buch. Jetzt tue nicht so verwundert. Was soll ich denn sonst in einer Bücherei ausleihen? – Turnschuhe!!"
Ali verzog die Mine.
"Da gibt’s ja auch was anderes als Bücher!“
Peterchen guckte ihn schief an:
"Aaach, echt?"
"Jaaah! Da gibt's seid Neuestem auch diese runden, glänzenden Scheiben, die man in schwarze Kasten reinschieben, falls dir das entgangen ist!-"
"Muss ich glatt übersehen haben! -- Und CDs hab ich Zuhause genug!“
Peterchen beschleunigte seine Schritte und ließ seinen Freund hinter sich.
"Ja!? und Bücher haste nicht?!“ rief ihm Ali hinterher. „Diese blöden Staubfänger, die einen anöden!“
"Das tun sie NICHT!" schrie Peterchen.
"DAS TUN SIE DOCH!! - Und reicht dir nicht, was wir in der Schule lesen? -- Was liest du noch freei-willig!!?“
"Das ist nicht dasselbe!“ schrie Peterchen. Seine hellen Ohren glühten. Er beschleunigte seine Schritte
"Lesen ist lesen!“ zischte Ali und sah nicht, wie das Gesicht von seinem Freund sich verfinsterte.
Flinke Füße tippelten auf dem Asphalt. Es schien, als jage ein haselnussbrauner Typ, einem fleischrosa Jungen hinterher. Der Blondschopf hastete voran und Krauskopf versuchte, Schritt zu halten. Plötzlich blieb der Erstere stehen. Mit brodelnden Augen starrte er auf den Boden. Sein Jäger näherte sich an sein Ohr und säuselte:
„Lesen ist lesen.“
Peterchen runzelte die Stirn, sein Gesicht war rot angelaufen, er holte tief Luft und sagte betont:
"Nein! --Ist-es-nicht!"
Ali stellte sich vor Peterchens Nase und aus zusammengekniffenen Augen sah er den aufgewühlten Jungen an, dessen sonst blasse Backen rot glühten:
"Ist-es-doch!" sagte er in einem eindringlichen Ton und richtete sich in seiner vollen Größe auf.
"Nein, ist es nicht!" erwiderte Peterchen, wandt sich von Ali ab und schritt mit wehender Jacke davon.
"Du Ausgeburt einer Schartekenschlampe---!!!" fing Ali auf seine typische Art zu Fluchen an.
"Vollidiot!" rief ihm Peterchen hinein.
"Blödes Arschloch!"
"Bist selber einer!" konterte Peterchen und fügte noch hinzu „Ein Arsch mit Ohren noch dazu!“
"Jetzt reicht’s!" schrie Ali und stürzte sich auf Peterchen. Sie klammerten sich einander, rangen. Jeder versuchte den anderen, auf den Boden zu werfen. Aber es gelang keinem. Sie ließen voneinander. Atmeten schwer. Unvermittelt sprang Ali auf den blonden Jungen, nahm ihn in den Schwitzkasten, und drückte ihn runter. Der Überrumpelte bückte sich unter dessen kräftigen Armen und zappelte. Er versuchte sich aus dessen Umklammerung loszureißen, zerrte. Sie taumelten hin und her.
Da packt Ali Peterchen um die Taillie. Da zuckt Blondschopf auf und windet sich. Peterchen bückt sich, dreht sich, schlängelt unter den Händen von Ali. Griffe hier, Griffe da, Handgemenge. Peterchen windet sich. Peterchen befreit sich. Ali packt ihn erneut. Greift jäh an seine Nierengegend. Peterchen zuckt auf. Peterchen brüllt - brüllt - vor Lachen.
„Haaahahaha!“ prustet er und befreit sich aus Alis Umklammerung.
„Du Arsch!“ ruft er, kämmt sich die Haare mit dem Finger zurecht und grinst Ali an:
>grins<
☻
„Selber Arsch!“ kontert Ali, stopft sich das Hemd in die Hose und grinst zurück.
>breitgrins<
☺
#stopfhemd#
#haarzurecht#
Plötzlich streckt Ali jäh die Arme aus. Peterchen zuckt nach hinten:
„NEIN!“
„Kilekile!“ ruf Ali und wedelt mit den Fingern in der Luft herum.
„NEIN!“
Ali kommt pantherhaft geduckt zu ihm. Peterchen weicht zurück:
„Nein!“
#Kilekile!#
„Nein! nicht kitzeln!!“
#GRRR!#
Ali macht einen Satz zu dem Blondschopf und versucht seinen Finger, in dessen Nierengegend einzubohren, doch Peterchen schiebt den forchen Jungen von sich #schubs≧und #. Der Widersacher streckt seine Hand und wuschelt Peterchens blonde Haare #ぶzerwühlぶ#. Doch dieser gibt ihm einen Stups mit dem Ellenbogen in den Bauch #♫# # und scheidet ihm eine Grimasse. Als Gegenzug vesetzt Ali ihm einen freundschaftlichen Stoss #puff!#; in die Rippen und wirft ihm einen finsteren Blick: >grins<.
„Idiot!“ ruft Peterchen mit einem breiten Grinsen.
☺
„Selber!“, meint Ali und grinst zurück.
☻
Sie schubsen sich einige Male gegenseitig. Freundschaftlich verspielt. Sie lachen.
„hahaha!“
„hehehehe!“
Dann kämmt sich Peterchen die zerwuschelten Haare mit dem Finger zurecht.
>kämmkämmzurecht<
Ali steckte sich das Hemd in die Hose.
#stopfstopf!#;
„Sagst du’s mir jetzt, was du für ein Buch ausleihst“, fragte er.
#stopfzurecht#
>handdurchshaar<
„Na gut!“ meinte Peterchen und zur Versöhnung erzählte er von einem Buch, das Emil ihm empfohlen hatte. Er fand es ziemlich lustig und meinte, dass er so was Tolles nicht gelesen hätte, und er, Peterchen, müsse es unbedingt lesen. Außerdem hieß der Held genauso wie er: Peterchen. Ali wollte wissen, wer das Buch geschrieben hat, doch Peterchen zuckte die Achseln. Er wusste es nicht.
„Wieso das?“ fragte Ali.
„Es war so kompliziert. Gemi, Gümü? Klang wie Gemischtzeug.“
„Und wie willst du es finden?“
„Weiß ich nicht."
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#groll# #grapsch!#
#mmmpft!# >pieks!<
Peterchen brüllte: "HAAAAAAh°!"
#Pofff#
„Du ARSCH!!“ schrie Ali (,weil Peterchen ihn gestoßen hatte).
„Selber Arsch!!“ konterte Peterchen (, weil Ali ihn gepieks hatte).
Ali drehte sich um und war dabei zu gehen. Peterchen legte die Hand auf dessen Schulter und hielt ihn zurück. „Ach komm schon“ beschwichtigte er. Ali schüttelte seine Hand weg.
„Und, warum sollte ich“, schmollte er.
„Weil du mein Freund bist?!“ Peterchen setzte einen Dackelblick auf und schob die Unterlippe vor.
>Dackelblick<
„Mmm-mmh“, druckste Ali.
„Weil da tolle Bücher sind?“
Ali blickte ihn schief an, als wolle er sagen: „Meinst du das überzeugt mich?“
Nach einem kurz eingetretenen Schweigen, sagte Peterchen plötzlich: „Du Ali!“ derart, dass Ali sich zu ihm umdrehte.
#wusch!#
„Du, da gibt es ein super neues Computer Game. Das musst du unbedingt spielen!“
Alis Augen strahlten plötzlich. Er starrte Peterchen neugierig an und wartete, dass er den Namen herausrückt, doch als dieser immer noch nicht antwortet:
„Ja, welches Spiel ist es denn?“
Peterchen schüttelt den Kopf.
„Na!?“
„Sag ich nicht“
„Ach komm!“
Er guckt Peterchen eindringlich an. Doch der bleibt beharrlich.
„Kommst du jetzt mit?“
Ali druckst etwas herum.
„Mmh—Na gut!“ meinte er schließlich und beide gingen in Richtung Bücherei.
So sehr Ali auf dem Weg dahin auch drängte, Peterchen weigerte sich zu sagen, welches Spiel es war. Ali musste schon selber suchen. Was er nicht wusste war, dass da kein neues Spiel stand. Peterchen wollte nur, das sein Kumpel mitkommt. Als die beiden bei der Bücherei ankamen, rannte Ali sogleich zu dem CD-Regal, wo die Spiele aufgereiht standen. Peterchen hingegen suchte erstmal den Bücherei-Computer auf und überlegte, wie der Autor hieß.
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