Nachdem Abendessen zog sich Peterchen gleich in sein Zimmer zurück. Auf den Ruf der Mutter, ob er seine Zähne auch geputzt hat rief er ganz laut "JA, HAB ICH!". Dann zog er seine Pyjama an und verkroch sich unter die Decke. Die Mutter rief: "Ich komm gleich!" und Peterchen wartete ganz gespannt.
Sie kam, machte das Licht aus, setzt sich auf einen Stuhl, nah an Peterchens Bett, knipste die Nachtlampe an, und sagte. "Also..." faltete die Hände ums Knie, verdrehte die Augen gegen die Decke und sagte: "Es waaar ein-maal... --- eingestiefelterKater!"
"Nein, das stimmt gar nicht!" rief Peterchen.
"Wieso denn nicht?" fragte die Mutter.
"Es war einmal ein Müller und der hatte drei Söhne." klärte Peterchen die Mutter auf.
"Und wo ist der Kater?" fragte die Mutter.
"Ach, Mami" maulte Peterchen. "Du kannst das nicht so gut wie Papi."
"Ja, ich weiss mein Liebes, Papi konnte wunderbar Märchen erzählen."
"Ja, und ich habe alles gesehen, was er erzählt hat."
"Ja, ich auch." sagte die Mutter. "Er konnte wirklich wunderbar erzählen. So gut, dass ich vergass, dass ich ihm zuhöre."
"Ja, du auch? Hattest du auch das Gefühl, dass du mit dabei warst."
"Mm-mh! Als wäre ich unsichtbar und laufe mit in der Geschichte rum!" lachte die Mutter.
"Ja, genau!" schrie Peterchen aufgeregt, der sich freute, dass es nicht nur ihm so erging, wenn er den Märchen des Vaters lauschte.
"Aber jetzt musst du schlafen", sagte die Mutter und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Und träum süss." Beim Rausgehen liess sie die Tür einen Spalt offen.
"Ja, du auch!" schrie Peterchen ihr hinterher. Als sie weg war, wartete er kurz, stand auf und machte die Tür zu. Dann machte er das Licht an und holte aus der Tasche ein grosses dickes Buch, mit einem glänzenden Umschlag. Er las halblaut den Titel: "Die schönsten Märchen der Gebrüder Grimm."
Dann durchblätterte er das Buch und schaute sich die aquarellierten Bilder an. Es waren mehr Bilder als Text drin. "Das sind aber mal schöne Bilder", sagte er zu sich. "Und so viele..."
Er schaute sich die Illustrationen genau an, und ohne ein Wort gelesen zu haben, wusste er, was in dem Märchen so alles geschah. Als er beim Blättern einen Kater in Stiefeln sah, mit einem grossen Hut auf dem Kopf, blieb er stehen. Auch hier schaute er sich die Bilder an.
Er ging mit dem Finger über das Bild, das über die beiden Seiten des aufgeschlagenen Buches ging und sagte leise zu sich:
"Das ist die Mühle. Hier aus dem Fenster guckt ein blonder Junge, das ist sicher Hans, denn über ihm ist eine Katze. Oh, tschuldige! Ein Kater, das ist doch der Kater. >Verleggrins<. In einem anderen Fenster ist einer mit einem Mehlsack, das muss der Älteste sein, und ein Dritter geht mit einem Esel davon. Das ist wohl der Zweitälteste." Er blättert um.
"Wow! ein Schloss. Zwei Leibwächter. Und da ist schon der gestiefelte Kater. Da hat er die Stiefeln an und eine rote Mütze hat er auf. Was wohl in dem Sack ist? Der ist ja so gross wie er." Neugierig blättert er um.
"Der König! und der Kater nimmt seine Mütze ab. Was wohl im Sack drin ist? Ich hab’s glatt vergessen. Wie lang ist das schon her, und auf dem Bild sieht man es nicht. Steht sicher unten im Text."
Er liest. "Der König staunte über die schönen, fetten Rebhühner. ---Ach ja, Rebhühner waren es; und dafür bekam der Kater ein sackvoll Golddukaten. Hier auf dem Bild, schüttet er sie schon aus. Sicher vor den Füssen von Hans, der wird Augen machen. Soo >blätterblätter<"
Er übersprang einige Seiten. Jetzt stand der Kater vor einem grossen Mann mit bösen, gelben Augen. Dann vor einem Elefanten und vor einem Löwen. Beide hatten die selben bösen, gelben Augen. "Ah, das ist sicher der Zauberer!" rief Peterchen. "Und hier ist er 'ne Maus, den frisst der Kater jetzt."
Er blätterte zurück zu dem Anfang der Geschichte.
"So jetzt will ich aber mal lesen, was da drin geschrieben steht. Ich kann’s kaum abwarten", sagte Peterchen und las laut vor:
"Ein Müller hatte drei Söhne, seine Mühle, einen Esel und einen Kater. Die Söhne mussten mahlen, der Esel die schweren Getreide- und Mehlsäcke tragen und der Kater Mäuse fangen. Als der Müller starb teilten sich die Söhne die Erbschaft. Der älteste bekam die Mühle und der zweite den Esel. Für den jüngsten Sohn Hans blieb nur der Kater übrig. Da war Hans traurig und sagte zu sich selber: "Ich bin am schlechtesten dran. Mein ältester Bruder kann mahlen, mein zweiter auf seinen Esel reiten. Aber was soll ich nur mit einem Kater anfangen? Ich kann mir höchstens ein Paar Pelzhandschuhe aus seinem Fell machen lassen."
Peterchen hielt inne. Irgendwie gefiel ihm das Märchen nicht so besonders. Es war so..., so blöd erzählt. Wären da die vielen Bilder nicht, hätte er von allein nichts gesehen, so wie beim Vater. Da fehlte auch was. Irgendwas fehlte, aber was?
"Bei Papa, klang das Märchen anders", meinte Peterchen. Er überlegte, was da anders war und dann fiel es ihm ein. Der Anfang fehlte. "Papa hat das Märchen ganz anders begonnen. So wie Märchen eben immer beginnen", sagte Peterchen und schloss die Augen. Er versuchte sich zu erinnern, wie der Vater das Märchen erzählte. Er stellte sich vor, wie das war, als er noch fünf war: Er liegt so im Bett, der Papa kommt. Streichelt seinen Kopf. Fragt ihn was er gerne hören will und er ruft: "Dä gestifelte Kataa!" und dann beginnt der Vater zu erzählen. Peterchen hört die Stimme des Vater deutlich sagen:
Es war einmal, vor langer, langer Zeit, in einem Land das einmal war und jetzt nicht mehr ist, ein Land dessen Name im Fluss des Vergessens versunken ist, da lebte an diesem Fluss ein Müller mit seinen drei Söhnen.
"Ja, so ist es richtig", nuschelt Peterchen im Halbschlaf in sein Kissen, und träumt weiter, wie der Vater erzählt. Das Buch fällt ihm aus der Hand und knallt auf dem Boden: >rumps!<
>Rumps, rumps, klippertdieklapp<, machte die Mühle, >Plischt, platsch< das Bach, und der Müller mahlte Mehl in der Mühle...
...und Peterchen sieht den Müller vor sich wie er mahlt, hört das Plätschern des Flusses und das Klappern der Mühle.
"Es ist Gottes Wille", erzählt der Vater weiter, "und keiner kann diesem Schicksal entrinnen. Auch der alte Müller nicht. So geschah es, dass er den alten Müller zu sich nahm. Genauso wie er eines Tages auch mich zu sich nehmen wird. Die Söhne weinten um ihn. (Du weinst aber nicht, mein Peterle.) Der Älteste sagte dann: "Wir sind in Trauer. Doch bevor wir uns später streiten, lasst uns Vaters Erbe teilen. Ich bekomme die Mühle, weil ich der Älteste bin; du Olaf, hast als Zweitältester Recht auf den Esel; und du Hans, du als Jüngster bekommst den Kater."
Doch Hans, war darüber nicht sehr erfreut: "Ich bin am schlechtesten dran“, grollte er. „Meine Brüder können mit ihrem Besitz Geld machen. Aber was soll ich mit einem Kater anfangen? Ich kann mir höchstens ein Paar Pelzhandschuhe aus seinem Fell machen lassen."
"Hans!" hörte er den Kater sagen. Sein Kater hatte zu ihm geredet, und das hatte er bisher noch nie getan.
"Hans," wiederholte der Kater, "töte mich nicht, nur um ein Paar schlechte Handschuhe aus meinem Fell zu bekommen. Ich weiss eine viel bessere Möglichkeit, um dir zu helfen! Aber ich brauche ein Paar Stiefel, damit ich ausgehen und mich den Leuten zeigen kann."
So liess Hans einen Schuster kommen, und Peterchen sah ihm dabei zu, wie er die Stiefel schusterte. Dann zog der Kater die Stiefel an, warf sich einen Sack über die Schulter und ging wie ein Mensch auf zwei Beinen zur Tür hinaus. Peterchen heftete sich an seine Versen und ging mit ihm in den Wald. Der Kater machte seinen Sack auf und breitete das Korn darin auseinander. Dann versteckte er die Schnur im Gras und legte das Ende hinter eine Hecke. Er selbst versteckte sich und wartete. Auch Peterchen versteckte sich. Gespannt wartete er darauf, was jetzt passieren würde.
Lange brauchten sie nicht zu warten. Die Rebhühner kamen und fanden das Korn. Eins nach dem anderen hüpfte in den Sack.
Als genug Rebhühner drin waren, zog der Kater den Sack zu und drehte ihnen den Hals um. Da zuckte Peterchen zusammen. Er fand es etwas grausam, aber ja, er konnte ja nichts dagegen tun. Er war ja unsichtbar und konnte nur mit dem Kater mitlaufen. Dieser warf den Sack wieder über die Schulter und ging geradewegs zum Schloss des Königs.
Doch vor dem Schloss hielt sie die Wache auf:
"Halt! Wohin willst du?!" riefen sie dem Kater zu. Peterchen bemerkten sie nicht.
"Zum König", antwortete der Kater und Peterchen nickte stumm. Er wusste, dass sie ihn nicht sahen.
"Bist du verrückt, ein Kater zum König!"
"Ach, lass ihn nur", antwortete der andere. "Der König hat so oft Langeweile, vielleicht kann ihn der Kater ein bisschen aufheitern."
Und so kam Peterchen mit dem Kater vor den König und machte mit ihm eine tiefe Verbeugung. Auf seinem Rücken der prallgefüllte Sack mit Rebhühnern. Er kam gar nicht dazu, sich zu wundern, warum er nun den Sack auf dem Rücken hatte und nicht der Kater, da sprach eine tiefe Stimme zu ihm:
"Erheeebe dich!!"
Sie kam, machte das Licht aus, setzt sich auf einen Stuhl, nah an Peterchens Bett, knipste die Nachtlampe an, und sagte. "Also..." faltete die Hände ums Knie, verdrehte die Augen gegen die Decke und sagte: "Es waaar ein-maal... --- eingestiefelterKater!"
"Nein, das stimmt gar nicht!" rief Peterchen.
"Wieso denn nicht?" fragte die Mutter.
"Es war einmal ein Müller und der hatte drei Söhne." klärte Peterchen die Mutter auf.
"Und wo ist der Kater?" fragte die Mutter.
"Ach, Mami" maulte Peterchen. "Du kannst das nicht so gut wie Papi."
"Ja, ich weiss mein Liebes, Papi konnte wunderbar Märchen erzählen."
"Ja, und ich habe alles gesehen, was er erzählt hat."
"Ja, ich auch." sagte die Mutter. "Er konnte wirklich wunderbar erzählen. So gut, dass ich vergass, dass ich ihm zuhöre."
"Ja, du auch? Hattest du auch das Gefühl, dass du mit dabei warst."
"Mm-mh! Als wäre ich unsichtbar und laufe mit in der Geschichte rum!" lachte die Mutter.
"Ja, genau!" schrie Peterchen aufgeregt, der sich freute, dass es nicht nur ihm so erging, wenn er den Märchen des Vaters lauschte.
"Aber jetzt musst du schlafen", sagte die Mutter und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Und träum süss." Beim Rausgehen liess sie die Tür einen Spalt offen.
"Ja, du auch!" schrie Peterchen ihr hinterher. Als sie weg war, wartete er kurz, stand auf und machte die Tür zu. Dann machte er das Licht an und holte aus der Tasche ein grosses dickes Buch, mit einem glänzenden Umschlag. Er las halblaut den Titel: "Die schönsten Märchen der Gebrüder Grimm."
Dann durchblätterte er das Buch und schaute sich die aquarellierten Bilder an. Es waren mehr Bilder als Text drin. "Das sind aber mal schöne Bilder", sagte er zu sich. "Und so viele..."
Er schaute sich die Illustrationen genau an, und ohne ein Wort gelesen zu haben, wusste er, was in dem Märchen so alles geschah. Als er beim Blättern einen Kater in Stiefeln sah, mit einem grossen Hut auf dem Kopf, blieb er stehen. Auch hier schaute er sich die Bilder an.
Er ging mit dem Finger über das Bild, das über die beiden Seiten des aufgeschlagenen Buches ging und sagte leise zu sich:
"Das ist die Mühle. Hier aus dem Fenster guckt ein blonder Junge, das ist sicher Hans, denn über ihm ist eine Katze. Oh, tschuldige! Ein Kater, das ist doch der Kater. >Verleggrins<. In einem anderen Fenster ist einer mit einem Mehlsack, das muss der Älteste sein, und ein Dritter geht mit einem Esel davon. Das ist wohl der Zweitälteste." Er blättert um.
"Wow! ein Schloss. Zwei Leibwächter. Und da ist schon der gestiefelte Kater. Da hat er die Stiefeln an und eine rote Mütze hat er auf. Was wohl in dem Sack ist? Der ist ja so gross wie er." Neugierig blättert er um.
"Der König! und der Kater nimmt seine Mütze ab. Was wohl im Sack drin ist? Ich hab’s glatt vergessen. Wie lang ist das schon her, und auf dem Bild sieht man es nicht. Steht sicher unten im Text."
Er liest. "Der König staunte über die schönen, fetten Rebhühner. ---Ach ja, Rebhühner waren es; und dafür bekam der Kater ein sackvoll Golddukaten. Hier auf dem Bild, schüttet er sie schon aus. Sicher vor den Füssen von Hans, der wird Augen machen. Soo >blätterblätter<"
Er übersprang einige Seiten. Jetzt stand der Kater vor einem grossen Mann mit bösen, gelben Augen. Dann vor einem Elefanten und vor einem Löwen. Beide hatten die selben bösen, gelben Augen. "Ah, das ist sicher der Zauberer!" rief Peterchen. "Und hier ist er 'ne Maus, den frisst der Kater jetzt."
Er blätterte zurück zu dem Anfang der Geschichte.
"So jetzt will ich aber mal lesen, was da drin geschrieben steht. Ich kann’s kaum abwarten", sagte Peterchen und las laut vor:
"Ein Müller hatte drei Söhne, seine Mühle, einen Esel und einen Kater. Die Söhne mussten mahlen, der Esel die schweren Getreide- und Mehlsäcke tragen und der Kater Mäuse fangen. Als der Müller starb teilten sich die Söhne die Erbschaft. Der älteste bekam die Mühle und der zweite den Esel. Für den jüngsten Sohn Hans blieb nur der Kater übrig. Da war Hans traurig und sagte zu sich selber: "Ich bin am schlechtesten dran. Mein ältester Bruder kann mahlen, mein zweiter auf seinen Esel reiten. Aber was soll ich nur mit einem Kater anfangen? Ich kann mir höchstens ein Paar Pelzhandschuhe aus seinem Fell machen lassen."
Peterchen hielt inne. Irgendwie gefiel ihm das Märchen nicht so besonders. Es war so..., so blöd erzählt. Wären da die vielen Bilder nicht, hätte er von allein nichts gesehen, so wie beim Vater. Da fehlte auch was. Irgendwas fehlte, aber was?
"Bei Papa, klang das Märchen anders", meinte Peterchen. Er überlegte, was da anders war und dann fiel es ihm ein. Der Anfang fehlte. "Papa hat das Märchen ganz anders begonnen. So wie Märchen eben immer beginnen", sagte Peterchen und schloss die Augen. Er versuchte sich zu erinnern, wie der Vater das Märchen erzählte. Er stellte sich vor, wie das war, als er noch fünf war: Er liegt so im Bett, der Papa kommt. Streichelt seinen Kopf. Fragt ihn was er gerne hören will und er ruft: "Dä gestifelte Kataa!" und dann beginnt der Vater zu erzählen. Peterchen hört die Stimme des Vater deutlich sagen:
Es war einmal, vor langer, langer Zeit, in einem Land das einmal war und jetzt nicht mehr ist, ein Land dessen Name im Fluss des Vergessens versunken ist, da lebte an diesem Fluss ein Müller mit seinen drei Söhnen.
"Ja, so ist es richtig", nuschelt Peterchen im Halbschlaf in sein Kissen, und träumt weiter, wie der Vater erzählt. Das Buch fällt ihm aus der Hand und knallt auf dem Boden: >rumps!<
>Rumps, rumps, klippertdieklapp<, machte die Mühle, >Plischt, platsch< das Bach, und der Müller mahlte Mehl in der Mühle...
...und Peterchen sieht den Müller vor sich wie er mahlt, hört das Plätschern des Flusses und das Klappern der Mühle.
"Es ist Gottes Wille", erzählt der Vater weiter, "und keiner kann diesem Schicksal entrinnen. Auch der alte Müller nicht. So geschah es, dass er den alten Müller zu sich nahm. Genauso wie er eines Tages auch mich zu sich nehmen wird. Die Söhne weinten um ihn. (Du weinst aber nicht, mein Peterle.) Der Älteste sagte dann: "Wir sind in Trauer. Doch bevor wir uns später streiten, lasst uns Vaters Erbe teilen. Ich bekomme die Mühle, weil ich der Älteste bin; du Olaf, hast als Zweitältester Recht auf den Esel; und du Hans, du als Jüngster bekommst den Kater."
Doch Hans, war darüber nicht sehr erfreut: "Ich bin am schlechtesten dran“, grollte er. „Meine Brüder können mit ihrem Besitz Geld machen. Aber was soll ich mit einem Kater anfangen? Ich kann mir höchstens ein Paar Pelzhandschuhe aus seinem Fell machen lassen."
"Hans!" hörte er den Kater sagen. Sein Kater hatte zu ihm geredet, und das hatte er bisher noch nie getan.
"Hans," wiederholte der Kater, "töte mich nicht, nur um ein Paar schlechte Handschuhe aus meinem Fell zu bekommen. Ich weiss eine viel bessere Möglichkeit, um dir zu helfen! Aber ich brauche ein Paar Stiefel, damit ich ausgehen und mich den Leuten zeigen kann."
So liess Hans einen Schuster kommen, und Peterchen sah ihm dabei zu, wie er die Stiefel schusterte. Dann zog der Kater die Stiefel an, warf sich einen Sack über die Schulter und ging wie ein Mensch auf zwei Beinen zur Tür hinaus. Peterchen heftete sich an seine Versen und ging mit ihm in den Wald. Der Kater machte seinen Sack auf und breitete das Korn darin auseinander. Dann versteckte er die Schnur im Gras und legte das Ende hinter eine Hecke. Er selbst versteckte sich und wartete. Auch Peterchen versteckte sich. Gespannt wartete er darauf, was jetzt passieren würde.
Lange brauchten sie nicht zu warten. Die Rebhühner kamen und fanden das Korn. Eins nach dem anderen hüpfte in den Sack.
Als genug Rebhühner drin waren, zog der Kater den Sack zu und drehte ihnen den Hals um. Da zuckte Peterchen zusammen. Er fand es etwas grausam, aber ja, er konnte ja nichts dagegen tun. Er war ja unsichtbar und konnte nur mit dem Kater mitlaufen. Dieser warf den Sack wieder über die Schulter und ging geradewegs zum Schloss des Königs.
Doch vor dem Schloss hielt sie die Wache auf:
"Halt! Wohin willst du?!" riefen sie dem Kater zu. Peterchen bemerkten sie nicht.
"Zum König", antwortete der Kater und Peterchen nickte stumm. Er wusste, dass sie ihn nicht sahen.
"Bist du verrückt, ein Kater zum König!"
"Ach, lass ihn nur", antwortete der andere. "Der König hat so oft Langeweile, vielleicht kann ihn der Kater ein bisschen aufheitern."
Und so kam Peterchen mit dem Kater vor den König und machte mit ihm eine tiefe Verbeugung. Auf seinem Rücken der prallgefüllte Sack mit Rebhühnern. Er kam gar nicht dazu, sich zu wundern, warum er nun den Sack auf dem Rücken hatte und nicht der Kater, da sprach eine tiefe Stimme zu ihm:
"Erheeebe dich!!"
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